Wasserkreislauf
Gebraucht wird
blaues Buntpapier, Bleistifte, Scheren, verschiedene Dinge zum Bau eines Hindernisparcours (Hocker, Bank, Malerkreppband usw.);
Glasschale, Teller, Eiswürfel, Atlas oder Globus; Computer: Internetzugang (Website Global River Runner: Erklärung zur Nutzung der Website und Link: https://www.schule.at/tools-apps/details/river-runner)
Beschreibung
Die Kinder schneiden aus blauem Papier einen Wassertropfen aus (sie können ihn benennen) und befestigen ihn an ihrem T-Shirt. So wird jedes Kind zu einem Regentropfen. Wie klingt ein Regentropfen, wenn er auf den Boden fällt? Wie klingt Regen? Die Kinder versuchen ihn nachzuahmen, indem sie mit den Fingern auf den Tisch oder das Fenster klopfen oder verschiedene Musikinstrumente verwenden. Als Tropfen können sie dann tanzen und sich im Raum frei bewegen (dazu kann man das Lied „Es regnet“ spielen). Was passiert mit einem Regentropfen, wenn er auf den Boden fällt? Die PFK (pädagogische Fachkraft) erklärt, dass jeder Tropfen einen langen Weg vor sich hat und beschreibt ihn anhand eines Hindernisparcours: Der Tropfen fällt vom Himmel auf den Boden (Kinder springen vom Stuhl auf den Boden und gehen in die Hocke), der Tropfen fließt über den Boden und sucht nach einem Ort, an dem er versickern kann (sie laufen wie Enten), bis er den geeigneten Ort findet (sie bleiben stehen oder legen sich hin). Das Wasser aus dem Tropfen versorgt Bäume und Pflanzen mit Feuchtigkeit und der Rest fließt in den nächsten Bach, der von einem Ufer begrenzt wird (sie laufen weiter wie Enten oder kriechen zu dem markierten Bach). Dort stehen sie auf und überqueren das markierte Bachbett – es ist mit Klebeband auf dem Boden markiert oder als Bank dargestellt, auf der man laufen soll, der Bach fließt in den Fluss (das Bachbett wird breiter), der Fluss fließt ins Meer (sie betreten den markierten Kreis, der das Meer darstellt, und bewegen sich, als würden sie schwimmen). Im Meer trifft der Tropfen auf andere Tropfen (die Kinder-Tropfen geben sich ein High-Five und bewegen sich weiterhin „schwimmend“ frei in dem als Meer markierten Bereich).
Wenn die Sonne scheint, verwandelt sich der Tropfen in Dampf und steigt nach oben auf (die Kinder heben die Hände, drehen sich und springen hoch) und aus den Tropfen entsteht eine Wolke (die Kinder fassen sich an den Händen und bilden einen großen Kreis). Der Wind trägt die Wolke über das Land (der Kreis bewegt sich), bis sie irgendwo stehen bleibt und die Tropfen wieder zu Regentropfen werden und auf den Boden fallen (die Kinder hocken sich hin und klopfen mit den Fingern auf den Boden, als würde es regnen).
Tipp: Vor der Aktivität kann man den Kindern den Wasserkreislauf mit dem Bilderbuch „Warum regnet es“ (Eric Carle) erklären, indem sie die bekannte kleine Raupe Nimmersatt durch dieses meteorologische Phänomen begleiten.
Vertiefung 1: Der Weg eines Wassertropfens
Die Kinder versuchen, Regen zu simulieren: Die Lehrkraft erwärmt Wasser und gießt es in eine Glasschale – dies stellt das Wasser im Meer dar, das von der Sonne erwärmt wird. Die Kinder legen nun Eiswürfel auf einen Teller und stellen ihn auf die Schale mit heißem Wasser. Der Wasserdampf trifft so beim Aufsteigen auf die kalte Luft und bildet Wolken. Nach etwa 10 bis 20 Minuten bilden sich am Boden des Tellers Tropfen und es regnet in die Schale. Während die Kinder warten, bis sich die Wassertropfen bilden, kann die Lehrkraft sie fragen: „Wenn ein Tropfen aus den Wolken auf unsere Schule/dein Haus fällt, wo endet dann seine irdische Reise – in welchem Meer landet er, um anschließend zu verdunsten?“ Die Kinder denken zunächst über die Bäche und Flüsse in ihrer Umgebung nach, wohin das Regenwasser fließt und wo es endet. Dabei hilft ihnen ein Atlas oder Globus. Ihre Vorstellungen/Vorschläge können sie dann mit der Realität auf der Webseite Global River Runner vergleichen (https://river-runner-global.samlearner.com/), die die Reise eines Regentropfens, der an einem beliebigen Ort auf der ganzen Welt herunterfällt, simulieren kann.
Aktivität für Mittelschulen (Vertiefung 2):
Gebraucht wird: Computer mit Internetzugang, Google Maps
Die Schüler:innen suchen in Dreiergruppen auf Google Maps das Grundstück ihrer Schule. Sie beantworten folgende Fragen:
Wie viele grüne, graue, schwarze oder andersfarbige Flächen findet ihr auf dem Schulhof?
Aus welchen Materialien bestehen diese Flächen?
Auf welchen Flächen dringt eurer Meinung nach Wasser in den Boden ein und auf welchen fließt es ab?
Warum dringt an einigen Stellen Wasser ein und an anderen nicht?
Sie drucken die Karte aus und färben die Oberflächen ein: undurchlässige rot, halbdurchlässige orange, durchlässige blau. Welche sind auf dem Schulhof am häufigsten zu finden?
Die Kinder gehen dann auf den Schulhof. Sie vergleichen die Ergebnisse einzelner Gruppen und diskutieren eventuelle Unterschiede. An ausgewählten Stellen führen sie einen Versickerungstest durch, indem sie Wasser ausgießen und beobachten: Auf welchen Oberflächen versickert das Wasser sehr gut, auf welchen überhaupt nicht und auf welchen teilweise? Welche ihrer Annahmen haben sich bestätigt?
Nutzen Sie anschließend den nächsten Regen und beobachten Sie, was mit dem Wasser auf dem Schulhof passiert.
Vertiefende Auseinandersetzung mit den 7K
- Kooperation: Beim Spiel als Wassertropfen erleben die Kinder gemeinsam dieselbe Geschichte – sie erzeugen gemeinsam Geräusche, bewegen sich, bilden eine Wolke, einen Kreis. Diese gemeinsame Erfahrung stärkt den Zusammenhalt und lehrt sie, das Tempo und die Bewegungen der anderen zu respektieren. Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, wo der Regentropfen, der auf den Boden neben der Schule fällt, seine irdische Reise abschließt (Vertiefung 1), trägt jedes Kind mit seinem Wissen zur Beantwortung der Frage bei (z. B. es kennt einen Bach in der Nähe). So lernen die Kinder, dass jedes Gruppenmitglied wertvolles Wissen und Erfahrungen hat. Bei der Arbeit in Gruppen (Vertiefung 2) spielt die Fähigkeit, Aufgaben zu verteilen, Ergebnisse zu vergleichen und zu besprechen, was die Schüler:innen herausgefunden haben, eine wichtige Rolle.
- Kritisches Denken: Die Aktivitäten umfassen Arbeit mit verschiedenen Elementen des kritischen Denkens – die Kinder beobachten Experimente/die Natur um sich herum und sagen voraus, was passieren wird (Vertiefung 1 und 2). Anschließend testen und überprüfen sie ihre Theorien in der Praxis – nach der Überprüfung können sie analysieren, warum sich ihre Annahmen bestätigt haben oder nicht.
- Kulturalität: Die Auseinandersetzung mit dem Thema Wasserkreislauf durch Kunst (Arbeit mit dem Bilderbuch von Eric Carle „Warum regnet es?“) stellt ein interkulturelles Element dar – die Kinder lernen den visuellen und sprachlichen Stil eines anderen Landes kennen. Bei der Arbeit mit der App Global River Runner, in der die Kinder sehen, dass ein Regentropfen, der vor ihrer Schule oder ihrem Haus fällt, im fernen Meer landen kann, wird das Bewusstsein für die Verbundenheit der Welt gefördert.
- Kreativität: Die Aktivitäten führen zu einer kreativen und persönlichen Auseinandersetzung mit dem Lernstoff (z. B. die Erstellung eines eigenen Regentropfens), indem sie die Entwicklung der Vorstellungskraft, der Experimentierfreude, der Fähigkeit, sich auf verschiedene Weise auszudrücken (künstlerisch, bewegungsmäßig, musikalisch, verbal) und selbstständig nach originellen Lösungen zu suchen, fördern.
- Kontextkompetenz: Die Aktivitäten ermöglichen es, die Kenntnisse aus verschiedenen Fächern (Sachunterricht, Geografie, Kunstunterricht) zu nutzen und zu einem sinnvollen Ganzen zu verbinden. Sie regen auch zum Verständnis der Zusammenhänge zwischen Naturphänomenen (Wasserkreislauf), der Lebensumgebung (Schulhof, Flüsse in der Umgebung) und globalen Prozessen (Wasserbewegung auf dem gesamten Planeten) an.
- Kommunikation: Die Aktivitäten fördern die Entwicklung von verbalen (Fragenstellen, Meinungsäußerung) und nonverbalen (Bewegungselemente) Ausdrucksfähigkeiten.
- Digitale Kompetenz: Die Schüler:innen nutzen digitale Tools (Google Maps, Global River Runner), um Informationen zu sammeln und ihre Ideen über die Bewegung des Wassers im Land zu überprüfen. Sie lernen, mit Online-Landkarten zu arbeiten, Informationen zu suchen, sich im digitalen Raum zurechtzufinden und Daten aus digitalen Quellen zu interpretieren.
Zusätzliche Bilder
Zusätzliche Dateien
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Video
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