Leben im Wasser
Gebraucht wird
Impuls: Kärtchen mit Bildern von Land-, Wasser- und Amphibientieren (Anhang), Seerosen (Anhang)
Vertiefung 1: Papier, Farbstifte, Vorlage für einen Frosch (Anhang)
Vertiefung 2: Computer mit Internetzugang
Beschreibung
Impuls:
Hintergrundwissen: Wasserflächen stellen einen unverzichtbaren Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere dar. Pflanzen und Tiere lassen sich hinsichtlich ihrer Beziehung zum Wasser unterteilen in Wassertiere und -Pflanzen (Seerosen, Algen, Fische, Krebse, Krabben, Wasserschnecken usw.) und Landtiere und -Pflanzen (Kiefer, Hirsch, Maulwurf…) – sie benötigen das Wasser nur als Flüssigkeitsquelle und nicht als Lebensraum. Amphibien sind deshalb einzigartig, weil sie sowohl im Wasser als auch an Land lebensfähig sind.
Die Kinder sitzen im Kreis und sprechen über verschiedene Tiere, die sie kennen. Fragen Sie sie, welche der genannten Tiere im Wasser und welche nur an Land leben und worin der Unterschied zwischen ihnen besteht. Wenn aus der Diskussion hervorgeht, dass einige Tiere sowohl im Wasser als auch an Land leben, knüpfen Sie an das Thema Amphibien an. Wenn nicht, bringen Sie das Thema selbst zur Sprache und erklären Sie, warum Amphibien etwas Besonderes sind und welche Umgebung für sie geeignet ist. Schauen Sie sich dann die Tiere auf den Kärtchen an (Anhang), benennen Sie sie auf Deutsch und lassen Sie die Kinder entscheiden, ob es sich um Land- oder Wassertiere oder Amphibien handelt. Markieren Sie anschließend im Klassenzimmer Bereiche, die Wasser und Land darstellen, zeigen Sie eine Tier-Karte und sagen Sie gleichzeitig den Namen des Tieres auf Deutsch. Die Kinder laufen zu dem Ort, an dem das jeweilige Tier lebt, und versuchen dabei, die Bewegung des Tieres nachzuahmen.
Wenn Sie „Frosch“ sagen, lassen Sie die Kinder sich im Wasserbereich setzen und erzählen Sie ihnen folgende Geschichte: In einem kleinen Wald versteckte sich zwischen den Bäumen ein kleiner Teich. Er war ein beliebter Ort für verschiedene Tiere, die dort Nahrung fanden, und für viele war er ein angenehmes Zuhause. Enten und Schwäne kamen hierher, um zu schwimmen, Fische schwammen fröhlich im Wasser, Frösche quakten abends fröhlich. Der kleine Teich war auch für viele Waldtiere nützlich, die hierher kamen, um zu trinken oder sich zu erfrischen. An einem Sommertag erfreuten sich die Bewohner und Besucher des Teiches an einer außergewöhnlichen Schönheit. Auf der Oberfläche des Teiches begannen wunderschöne Blumen zu blühen – Seerosen (die Lehrkraft legt nach und nach bunte Seerosen auf die „Oberfläche“ – Anhang). Sie waren weiß, gelb, rosa… (Fragen Sie die Kinder, was sie über Seerosen wissen und ob sie sie schon in der Natur gesehen haben.) Am Abend begannen sich die Blüten der Seerosen zu schließen und die Oberfläche des Teiches war nicht mehr so bunt. Die großen Blätter der Seerosen weckten jedoch die Neugier einer kleinen Froschdame, die auf eines sprang. Langsam kam der Mond heraus und leuchtete so hell, dass der kleine Frosch vor Freude singen wollte. Er sang dieses Lied (Melodie des Liedes Bruder Jakob):
Wir sind Frösche, wir sind Frösche
Quak, quak, quak, quak, quak, quak,
Wir singen am Abend, wir singen am Abend
Quak, quak, quak, quak, quak, quak.
Als er so sang, wurde ihm bewusst, dass er zwar über Frösche sang, er saß aber dabei alleine auf einer Seerose und wurde traurig. Als er so traurig war, kam ein anderer neugieriger Frosch und setzte sich auf die Seerose neben ihm. Sie fingen an, gemeinsam zu singen, und sofort wurde er fröhlicher. Als andere Frösche den Gesang hörten, schauten sie neugierig aus dem Wasser und schlossen sich ihren Freund:innen an. Gemeinsam gaben sie ein Konzert, das weit und breit zu hören war. Mit ihrem Gesang erfreuten sie viele Waldtiere. Anschließend fordert der Lehrer die Schüler:innen auf, einen Froschchor zu bilden. Er bringt ihnen bei, ein Lied zur Melodie von „Bruder Jakob“ zu singen. Wenn die Schüler:innen das Lied singen können, singen sie im Chor. Zuerst singt einer, dann ein Paar, zu dem nach und nach auf Anweisung des Lehrers weitere Schüler:innen hinzukommen. Der Lehrer kann einigen Kindern einfache Rhythmusinstrumente geben, um das gemeinsame Lied zu begleiten (Triangel, Becken, Sticks usw.). Nach dieser Aktivität spricht der Lehrer mit den Schüler:innen – was denkt ihr, warum war der Frosch traurig, als er alleine sang? Was würdet ihr ihm raten, damit er nicht alleine auf dem Seerosenblatt sitzt? Er fragt sie, wie sie sich fühlen, wenn sie etwas allein machen, und wie sie sich fühlen, wenn sie mit Freunden spielen oder etwas gemeinsam machen. Die Frösche haben die anderen mit ihrem Gesang erfreut. Womit habt ihr in letzter Zeit jemandem, der euch nahesteht, eine Freude gemacht?
Vertiefung 1:
Hintergrundwissen: Die meisten Amphibien leben in früheren Entwicklungsstadien im Wasser und atmen mit Kiemen. Später ziehen sie an Land, wo sie mit Lungen und Haut atmen und abwechselnd im Wasser und an Land leben, woran sich auch ihre Fortbewegungsweise angepasst hat. Zu den Amphibien gehören z. B. Frösche, Kröten und Salamander. Der Unterschied zwischen einem Frosch und einer Kröte liegt im Körperbau, den Hinterbeinen, der Haut, der Fortbewegungsweise und dem bevorzugten Lebensraum (Frösche sind schlanker, haben lange Hinterbeine, die zum Springen geeignet sind, Schwimmhäute zwischen den Zehen, glatte und feuchte Haut und leben in der Nähe von Gewässern; Kröten sind größer, haben trockene, bräunliche, warzige Haut, bewegen sich ohne zu springen, leben in Wäldern oder Gärten und benötigen Wasser zum Eierlegen).
Aktivität: Fragen Sie die Kinder, ob sie den Unterschied zwischen einem Frosch und einer Kröte kennen, und gehen Sie gemeinsam die wichtigsten Unterschiede durch. Jeder Schüler und jede Schülerin basteln einen einfachen Frosch oder eine Papier-Kröte (Anhang) – Frösche sind grün, Kröten braun. Beim Basteln konzentrieren sich die Kinder auf das genaue Schneiden, Falten und Ausmalen, wodurch sich ihre Feinmotorik entwickelt. Richten Sie im Klassenzimmer Bereiche ein, die einen Wald und einen See darstellen – es geht um natürliche Umgebungen für Frösche und Kröten. Die Frösche-Schüler:innen „hüpfen“ zum See, die Kröten-Schüler:innen gehen mit Entengang zum Wald. Erklären Sie, dass die Kröten, obwohl sie sich in Wäldern oder Gärten aufhalten, ebenfalls zum Wasser gelangen müssen, um einen Partner zu finden und um Eier im Wasser zu legen. Dabei riskieren sie oft ihr Leben – sie können von Autos überfahren werden, wenn sie auf ihrem Weg eine befahrene Straße überqueren müssen (legen Sie zwischen dem Teich und dem Wald einen Weg an – zeichnen Sie ihn mit einer Kreide oder markieren Sie ihn mit Malerkrepp). Erklären Sie, dass Freiwillige in dieser Zeit die Kröten ins Wasser tragen, um einen Zusammenstoß mit Autos zu verhindern. Anschließend ist es die Aufgabe der Frösche-Schüler:innen, die Kröten-Schüler:innen sicher über die Straße zum Wasser zu tragen. Wie sie das machen, bleibt ihrer Kreativität überlassen.
Vertiefung 2:
Hintergrundwissen: Mauern, bebaute Gebiete, Straßen und Autobahnen stellen für Amphibien (und andere Tiere) auf ihrem Weg zu den Gewässern große Hindernisse dar. Jedes Jahr streben dadurch unzählige Amphibien auf unseren Straßen. Bei der Planung einer Autobahn ist es deswegen wichtig, parallel dazu Migrationsbarrieren und Unterführungen für Amphibien zu bauen, die ihnen ein sicheres Überqueren von Straßen oder anderen Hindernissen ermöglichen und somit ihre Sterblichkeitsrate verringern.
Fragen Sie die Schüler:innen: Habt ihr schon einmal einen überfahrenen Frosch auf der Straße gesehen? Warum kommt es zu diesem Problem? Können wir etwas dagegen tun?
Lassen Sie die Schüler:innen Vierergruppen bilden. Jede Gruppe sucht im Internet nach Informationen und Bildern zu Maßnahmen zum Schutz von Amphibien. Zwei Schüler:innen konzentrieren sich dabei auf die Slowakei, zwei auf Österreich. Nach 15 Minuten tauschen die Schüler:innen in den einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse aus.
Welche Maßnahmen gibt es in der Slowakei?
Welche Maßnahmen gibt es in Österreich?
Was ist gleich? Worin bestehen die Unterschiede?
Bilden Sie dann in der Klasse Gruppen mit jeweils acht Schüler:innen (die aus den beiden vorherigen Vierergruppen zusammengesetzt werden) und lassen Sie die Gruppen ihre Ergebnisse vergleichen. Die Schüler:innen präsentieren dann den anderen die interessantesten Informationen in Form einer Powerpoint-Präsentation.
Leiten Sie die Schüler:innen abschließend zu einer gemeinsamen Diskussion darüber an, wie sich der Klimawandel auf die Anzahl der Amphibien auswirkt (Austrocknung der Landschaft).
Vertiefende Auseinandersetzung mit den 7K
Kollaboration: Bei der Entscheidung, ob ein Tier zu Wasser- oder Landtieren gehört, lernen die Kinder, ihre Meinung zu begründen und zu verteidigen und gleichzeitig den Argumenten anderer aktiv zuzuhören. Da die Entscheidung gemeinsam getroffen werden soll, lernen sie auch, einen Konsens zu finden.
Kritisches Denken: Kinder lernen und üben, wie man Informationen analysiert, wie man verschiedene Merkmale und Eigenschaften von Tieren vergleicht (Kann es schwimmen? Wie atmet es?) und einfache Kategorien bildet – z. B. Welches Tier ist ein Landtier? Warum? Welche Merkmale hat es mit anderen Landtieren gemeinsam? Wodurch unterscheidet es sich von Wassertieren oder Amphibien?
Kulturalität: Wenn die Kinder aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen stammen, können sie ihr Wissen über Tiere und Natur in anderen Ländern austauschen (z. B. wie Frösche und Kröten in verschiedenen Kulturen wahrgenommen werden).
Kreativität: Die Aktivitäten fördern kreatives Denken im künstlerischen, bewegungsbezogenen und musikalischen Bereich. Die Kinder lernen naturwissenschaftliche Kenntnisse mit der Fantasie und ästhetischem Empfinden zu verbinden.
Kontextkompetenz: Während der Aktivitäten können die Kinder erkennen, dass das in der Schule erworbene Wissen einen Bezug zum realen Leben hat und sie es in verschiedenen Situationen anwenden können. Die Aktivität mit den Kröten hilft ihnen, die Beziehungen zwischen Menschen, der Gesellschaft und der Natur wahrzunehmen.
Kommunikation: Die Kinder beschäftigen sich mit verschiedenen Aktivitäten, die ihre Erfahrungen und Kenntnisse über Wasser- und Landtiere und Amphibien vertiefen und lernen, diese auf Deutsch zu sagen.
Digitale Kompetenz: Die Aktivitäten können bei älteren Schüler:innen mit digitalen Technologien verbunden werden – zur Suche nach Informationen über Tiere (z. B. Suche nach Fotos, Geräuschen, Videos zu Fröschen, Kröten, Salamandern usw.), bei der Arbeit mit interaktiven Inhalten (z. B. Sortieren von Tieren mithilfe eines Touchscreens usw.).
Zusätzliche Bilder
Video
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